Istanbul Hard Fork bei Ethereum: Merhaba, Zcash!

Das mittlerweile achte Update für Ethereum steht in den Startlöchern.

Das neue Update mit dem Namen Istanbul soll vor allem die Kosteneffizienz des zweitgrößten Ökosystems von Blockchains steigern. Die Fans von Ethereum nehmen besonders ihre Privatsphäre wichtig. Auch sie können sich über eine Optimierung der Interoperabilität durch Zcash freuen.

Die Hard Fork mit der Bezeichnung Istanbul wird bei der Höhe des Blocks 9.069.00 erfolgen. Erreicht wird dieser Block den Prognosen nach am 7. Dezember 2019.

Eigentlich sollte das Update Istanbul schon früher veröffentlicht werden und noch mehr Vorschläge für Optimierungen enthalten. Beispielsweise umfasst das neue Update nun nicht die Umstellung des Netzwerks, die zu Beginn des Jahres 2019 in Betracht gezogen wurde, auf ProPow, den Proof of Work- Algorithmus, der ASIC-resistent ist.

• In Istanbul konnte sich die Gemeinschaft der Entwickler nun insgesamt auch sechs Verbesserungsvorschläge für Ethereum einigen. Diese beziehen sich vorrangig auf Anpassungen der Kosten für die separaten Operationen der EVM, der Ethereum Virtual Machine.

Durch Istanbul wurden die Kosten für Gas in Ethereum gesenkt

Durch den EIP 1108 sollen also die Kosten gesenkt werden, wenn es darum geht durch die elliptische Kryptographie der Kurven zu kompilieren.

• Profitieren wird davon hauptsächlich die Instrumentenentwicklung im Hinblick auf Skalierbarkeit und Privatsphäre, beispielsweise durch zk-SNARKs.
• Darüber hinaus werden in dem EIP 1844 spezielle Operationen im Bereich der Rechenprozesse in Smart Contracts, den opcodes, vorgesehen.

Diese waren nötig, da Ethereum so rasant gewachsen ist. Durch die Istanbul Hard Fork soll ausserdem das Abfragen der On Chaim-Daten kostengünstiger werden. Pro Byte werden mit EIP 2028 die Kosten von Gas von 68 auf 16 gesenkt. Somit werden in der Zukunft in einen einzelnen Block mehr Daten passen. Dies wird als Konsequenz die Ethereum-Bandbereite vergrößern. Um die Kosten von Gas zu senken, geht es ebenfalls bei dem EIP 2200. Hier wurde der Befehl zum Speichern SStore entsprechend modifiziert.

Zcash und Ethereum kommen durch EIP 152 enger zusammen

• Eigentlich soll durch EIP 152 hauptsächlich die interne Operabilität zwischen der EVM, der Ethereum Virtual Machine, und den Blockchains, welche den Algorithmus Equihash nutzen, optimiert werden.
• Durch EIP 152 entsteht nun die Möglichkeit, BLAKE2b zu integrieren. Dies ist eine Variante des BLAKE2 Hashing-Algorithmus mit 64Bit.

Dieser Algorithmus wird unter anderem verwendet, um Transaktionen mit den Privacy Coins Zcash zu verifizieren. Durch diese neu geschaffene Interoperabilität werden verschiedene Funktionen, die zum Schutz der Daten und der Privatsphäre der Nutzer dienen, verbessert. Die EVM kann durch den schneller arbeitenden BLAKE2b Algorithmus die Transaktionen mit Zcash schneller und kostengünstiger verifizieren.

Nicht nur die Kosten für Gas werden durch die Neuerungen, welche Istanbul für Ethereum mit sich bringt, effizienter. Um die ChainID zu bestimmen, werden durch die EIP 1344 einheitliche Regelungen zu Grunde gelegt.

• Die ChainIDs helfen dabei, Blockchains, die Ethereum-basiert sind, auseinanderhalten zu können. Eingeführt wurden diese ChainIDs mit der EIP 155, nach der Ethereum Classic Fork.

Notwendig war dies, da die zwei Netzwerke Ethereum Classic und Ethereum, dieselbe ID bei den Netzwerken nutzten. So bestand stets das Risiko, dass Transaktionen von böswilligen Nutzern von einer Blockchain genommen und auf eine andere übertragen wurden. Dies wird auch als Replay Attack bezeichnet. Bis dato haben Entwickler von neuen Netzwerken, die auf Ethereum basierten, die ChainIDs manuell festgelegt.

Die Betreiber, die Netzwerkknoten pflegen, sollten die Client-Software unbedingt zeitnah aktualisieren. Aktuell ist für Istanbul wohl erst ein Drittel der Clients bereit.

2020 soll die Phase 0 beginnen – Ethereum 2.0

Langfristig gesehen soll eine Umstellung auf Proof of Stake, kurz PoS, im Hinblick auf die Findung von Konsens stattfinden. Der ursprüngliche Plan sah es vor, dass schon Ende des Jahres 2019 die Einführung der Beacon-Chain erfolgen sollte, einer Pos-Chain, die zu der PoW-Chain parallel laufen sollte. Im Bereich des Projektes Ethereum 2.0 markiert die Einführung den Start der Phase Null. Der Codename laute Serenity.

Allerdings steht aktuell noch kein finaler Starttermin für die Phase 0 von Serenity fest.
Im vergangenen Juli sprachen die Entwickler von dem 3. Januar des Jahres 2020 als Startdatum. Da sich aber auch die Einführung von Istanbul verzögert hat und die ProgPow-Frage noch immer nicht abschließend geklärt ist, ist es unwahrscheinlich, dass dieser Termin noch eingehalten werden kann.