Der Kauf einer Immobilie in Österreich kann mit erheblichen Kosten verbunden sein. Das bedeutet, dass man sich im Vorfeld Gedanken darüber machen sollte, wie diese Kosten zu stemmen sind und natürlich auch, wie hoch sie sein werden.
Immobilienkredit Angebote in Österreich berechnen
Grundsätzlich kommen zu dem Kaufpreis der Immobilie noch weitere Kosten hinzu. Diese können auch vorab berechnet werden, da sich viele der Kosten prozentual an dem Kaufpreis der Immobilie orientieren.
In der Regel kommen zum Immobilienkaufpreis noch die Kosten für die Makler sowie als auch für die Notar und für die Eintragung in das Grundbuch.
Das Bundesland erhebt dazu auch noch Kosten für den Kauf der Immobilie in Form einer Grunderwerbssteuer, welche zu entrichten ist. Beim Kauf einer Bestandsimmobilie kann man somit auf Kosten in Höhe von 15% des Kaufpreises kommen, die zusätzlich bezahlt werden müssen.
Anders sieht es aus, wenn man sich dazu entscheidet, ein Grundstück zu kaufen und ein Haus zu bauen. Das liegt daran, dass noch weitere Kosten hinzukommen. Die Kosten für den Makler, Anwälte bzw. Notar und für die Eintragung in das Grundbuch fallen neben der Grunderwerbssteuer ebenfalls an, jedoch muss man auch damit rechnen, dass Kosten für Strom und Wasser zu entrichten sind.
Auch kommen während der Bauphase allein für die Einrichtung der Baustelle erhebliche Kosten auf den Bauherren zu. Diese können teilweise etwa 10% des Kaufpreises ausmachen, so dass auch hier damit gerechnet werden kann, dass die Kosten insgesamt deutlich höher werden können.
Kaufnebenkosten im Detail – was ist beim Hauskauf zu zahlen?
Die Nebenkosten sollten vor einem Hauskauf im Detail aufgeschlüsselt werden. Nur so lässt sich feststellen, ob sie zu hoch sind, oder ob sie gut bezahlt werden können. Ferner ist anzumerken, dass die Nebenkosten nicht durch den Kredit finanziert werden können, dazu jedoch später mehr.
- Maklergebühren: ca. 3% des Kaufpreises zzgl. MwSt.
Ein Großteil der Häuser und Wohnungen in Österreich wird nicht von Privat, sondern durch einen Makler inseriert. Das bedeutet, dass man noch zusätzlich zum Kaufpreis die Maklergebühren bezahlen muss. Diese richten sich in der Regel prozentual nach dem Kaufpreis.
Das bedeutet, dass sie on Top kommen. Wer ein Haus verkauft, kann dieses über einen Makler inserieren lassen, welcher sich dann um Besichtigungen, Termine und um die Verkaufsabwicklung kümmert. Anzumerken ist, dass der Makler etwa 3% des Kaufpreises vom Käufer der Immobilie als Gebühren nimmt. Hinzu kommt eine Mehrwertsteuer in Höhe von 20% auf die Gebühren des Maklers.
In einem fiktiven Beispiel verkauft Frau Schmitz ihr altes Eigenheim, da sie jetzt in eine kleinere Wohnung ziehen möchte. Das Eigenheim wird für einen Preis von 300.000 Euro inseriert. Für das Inserat nutzt Frau Schmitz einen örtlichen Makler, da sie sich selbst nicht mehr in der Lage sieht, den Verkauf zu organisieren und die Termine mit den Interessenten wahrzunehmen.
Der Käufer muss damit rechnen, dass er Maklergebühren in Höhe von 3% zu bezahlen hat. Das bedeutet, dass von 300.000 Euro Kaufpreis eine Maklerprovision in Höhe von 9.000 Euro entsprechen. Auf diese 9.000 Euro muss der Makler auch noch die Mehrwertsteuer berechnen, die durch den Staat erforderlich wird.
Da die Mehrwertsteuer in Österreich bei 20% liegt, kommt man also auf insgesamt 10.800 Euro an Nebenkosten, die allein für den Makler zusätzlich zu entrichten sind.
- Grunderwerbssteuer in Österreich: 3,5% des Kaufpreises
Die so genannte Grunderwerbssteuer liegt in Österreich bei 3,5% des Kaufpreises. Sie muss in jedem Fall entrichtet werden, bevor man das Objekt kaufen kann. Das liegt daran, dass der Kaufprozess so organisier ist, dass die Gebühren in jedem Fall ziemlich am Anfang an den Staat gezahlt werden müssen. Andernfalls kommt es in der Regel nicht zu einer Eintragung in das Grundbuch, so dass es etwas länger dauert, bis die Immobilie wirklich den Besitzer wechselt.
In dem fiktiven Beispiel mit Frau Schmitz liegt der Kaufpreis bei 300.000 Euro. Der Käufer muss jetzt 3,5% des Kaufpreises zusätzlich noch an Gebühren entrichten und zwar als so genannte Grunderwerbssteuer.
Das bedeutet, dass 10.500 Euro insgesamt zusätzlich zu bezahlen sind und zwar direkt in einer Überweisung an das zuständige Bundesland. Darüber erhält der Käufer der Immobilie im Vorfeld eine Rechnung zugestellt mit einer Zahlungsfrist und einer Bankverbindung, auf die das Geld überwiesen werden muss.
- Notarkosten und Grundbucheintragungskosten in Höhe von 3% des Kaufpreises
Der Notar ist für den Kauf bzw. für den Verkauf einer Immobilie in jedem Fall sehr wichtig. Das bedeutet, dass der Notar natürlich auch Kosten verursacht, aber die notwendigen Urkunden über den Besitz der Immobilie ausstellt.
Anzumerken ist, dass die Kosten für den Notar ergänzt werden und zwar um die Kosten, die für das Grundbuch fällig werden. Gerade kleinere Gebühren und Beträge, die zu entrichten sind führen dazu, dass die Kosten generell sehr hoch sind und in jedem Fall mit pauschal einer Summe von etwa 3% des Kaufpreises an zusätzlichen Kosten zu rechnen ist.
Bei einem fiktiven Kaufpreis von 300.000 Euro, die für das Haus von Frau Schmitz zu entrichten sind, ist der Betrag, der für den Notar sowie für die Eintragungen in das Grundbuch zu entrichten ist mit einem Wert von etwa 9.000 Euro zu beziffern. Grundsätzlich kann es möglich sein, dass die Kosten ein wenig von dem ermittelten Wert abweichen, was immer davon abhängig ist, welche Arbeiten z.B. beim Grundbuchamt zu erledigen sind.
Welche Kosten sind mindestens in Summe zu erwarten?
Wenn wir die Kosten, die oben aufgeschlüsselt worden sind, addieren, ergeben sich folgende Nebenkosten beim Kauf einer Immobilie:
- Kaufpreis: 300.000 Euro
- Kosten für den Makler inkl. Steuer: 10.800 Euro
- Kosten für die Grunderwerbssteuer: 10.500 Euro
- Kosten für Notar und Grundbuch: ca. 9.000 Euro.
- Nebenkosten gesamt: 30.300 Euro
In Summe liegen die Nebenkosten in diesem Beispiel bei mindestens 30.300 Euro. Das bedeutet prozentual betrachtet, dass mit etwa 10,1% an Gebühren zu rechnen ist. Im Einzelfall ist es denkbar, dass diese Gebühren noch etwas höher ausfallen können, was davon abhängig ist, wie der Kauf zustande kommt und welche Arbeiten zu erledigen sind.
Grundsätzlich muss erwähnt werden, dass die Kosten, in jedem Fall im Vorfeld zu stemmen sind, das heißt, dass der Kauf erst dann abgeschlossen werden kann, wenn man diese Kosten auch bezahlt hat.
Wie kann ich die Nebenkosten für den Hauskauf finanzieren?
Grundsätzlich lassen sich die Nebenkosten für den Hauskauf nicht über eine Baufinanzierung finanzieren. Es ist daher nicht möglich, dass man die Summe der Baufinanzierung etwas höher ansetzt, um damit die Nebenkosten auch noch zu finanzieren, da die Bank dies in der Regel nicht bewilligt. Zu empfehlen ist es daher, dass der Betrag der Nebenkosten in jedem Fall als so genanntes Eigenkapital vorhanden ist und auch gezahlt werden kann.
Das Eigenkapital sollte in jedem Fall mindestens die Summe der Nebenkosten abdecken und im Idealfall noch etwas mehr abdecken, da noch mit weiteren Kosten zu rechnen ist.
Ferner ist darauf zu achten, dass nicht nur das Eigenkapital vorhanden sein muss, sondern darüber hinaus auch noch genügend Kapital als Puffer vorhanden sein muss. Wer eine Immobilie kaufen möchte, der sollte wissen, dass immer wieder unerwartete Kosten anfallen und zwar an verschiedenen Ecken, so dass hier in jedem Fall mit einer Reserve von etwa 10.000 bis 20.000 Euro zu rechnen ist.
Wie hoch die Reserve ausfällt, ist auch davon abhängig, welche Summen insgesamt aufgenommen werden müssen, um die Renovierung oder Sanierung des Objektes voranzutreiben.
Es ist durchaus denkbar, dass man bei dem Kauf einer solchen Immobilie sehr viel Geld in eine Sanierung stecken muss. Ob man lediglich ein paar Armaturen austauschen muss und die Wände zu tapezieren hat, ist von vielen Faktoren abhängig.
- Nebenkosten können nicht über die Baufinanzierung finanziert werden
- Nebenkosten müssen im Idealfall über das Eigenkapital finanziert werden
Oftmals stellt sich jedoch heraus, dass der Aufwand, der für die Instandsetzung eines Hauses zu betreiben ist, deutlich größer ist, als es ursprünglich angenommen gewesen ist. Das bedeutet, dass in jedem Fall mit höheren Kosten zu rechnen ist.
Welche Faktoren können die Kosten bei einem Hauskauf explodieren lassen?
Es gibt viele Faktoren, die dazu führen können, dass die Kosten für einen Hauskauf stark ansteigen. Das bedeutet, dass es dazu kommen kann, dass Folgekosten entstehen. Oftmals handelt es sich hierbei um Kosten, die für eine Sanierung oder für unerwartete Reparaturen anfallen.
In der Praxis ist dies davon abhängig, was alles zu tun ist und in welchem Zustand das Haus ist. Ein feuchter Keller kann bei einer Sanierung schnell dazu führen, dass mehrere tausend Euro an Kosten auf die Hauskäufer zukommen. Ferner ist es möglich, dass zum Beispiel Kosten zukommen, weil etwas an der Elektrik gemacht werden muss, oder weil es zu Undichtigkeiten kommt.
Wer die Fenster tauschen muss, hat ebenfalls mit hohen Kosten zu rechnen, die zusätzlich zu tragen sind. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich bereits bei der Besichtigung des Objektes darüber im Klaren zu sein, was alles getan werden muss und wie man damit umgeht.
- Feuchtigkeit im Mauerwerk sowie im Keller
- Undichtigkeit im Dachstuhl oder z.B. defekte Dachpfannen
- Probleme mit undichten Fenstern
- Probleme mit Elektrik oder Sanitär
Nicht nur der Keller, sondern auch das Dach sollte untersucht werden, wenn man sich dazu entscheidet, ein Objekt zu erwerben. Das bedeutet, dass man genau darauf achtet, ob es im Dach undichte Stellen gibt.
Eine Begutachtung der Dachziegel und Dachpfannen sollte ebenfalls vollzogen werden. Das liegt daran, dass Undichtigkeiten im Dach nicht nur hohe Kosten im Austausch der Dachpfannen und Ziegel verursachen können, sondern sie gleichzeitig dazu führen können, dass hohe Kosten durch Reparaturen im Innenraum des Daches verursacht werden können.