Ein eigenes Haus gehört zum Traum vieler Menschen, wird damit doch dem Wunsch nach Freiheit und Besitz entsprochen. Eigentum verpflichtet indes auch: Die finanzielle Last für Strom, Wasser und Wärme kann dabei schnell einmal in ungeahnte Höhen klettern. Doch abseits der Kosten stellt sich ebenfalls die Frage, ob auf diesem Wege dem Gedanken der Nachhaltigkeit gedient ist. Tatsächlich zeigen sich viele Gebäude heute in einem Zustand, der ökologisch stark bedenklich ausfällt. Oft wurden und werden endliche Ressourcen verbraucht, die den kommenden Generationen fehlen werden. Die folgenden sieben Tipps sollen dabei helfen, Bau und Sanierung der Immobilien deutlich umweltfreundlicher zu gestalten – und den Bewohnern dabei sogar noch bares Geld zu sparen.
Tipp 1: Die optimale Ausrichtung des Hauses beachten
Wer sich den Traum vom Eigenheim erfüllen möchte, wird zahllose Gedanken darauf verwenden, wie das Gebäude aussehen und wie es eingerichtet werden soll. Sicherlich sind das relevante Faktoren, die nicht übergangen werden dürfen. Gerade im Sinne des nachhaltigen Bauens ist es aber wichtig, die Immobilie auch so zu planen, dass sie einerseits möglichst wenig Angriffsfläche für Wind, Kälte und Regen bietet – sie andererseits aber ein hohes Maß an Wärme sowie Licht aufnehmen und in den eigenen Systemen speichern kann.
Erreicht wird das Ziel, indem etwa die großen Fenster und die Solarkollektoren zur Südseite ausgerichtet werden. Eine solche Planung kann indes nur funktionieren, wenn sie kompetent umgesetzt wird. Häuslebauer kommen hier also um den Rat von darauf spezialisierten Architekturbüros nicht herum. Damit mögen zunächst finanzielle Investitionen verbunden sein – sie rentieren sich jedoch im Laufe von Jahren über die Einsparungen bei Strom, Wasser und Wärme.
Tipp 2: Nachhaltige Baustoffe verwenden
In der Baubranche hat sich in den letzten Jahren vieles getan – mancher Fortschritt wurde erreicht. Insbesondere die Materialien lassen sich heute in großen Mengen und zu kleinen Preisen produzieren. Aber nicht immer wird dabei auch auf den Gedanken des Umweltschutzes und des Einsparens von Ressourcen geachtet. Hier empfiehlt sich also wieder ein Blick in die Natur, von der beim Bauen noch einiges gelernt werden kann.
Dabei kommen Rohstoffe wie Holz und Zellulose, Lehm oder Stroh in Betracht. Sie haben bereits zu früheren Zeiten für stabile, von Wind und Kälte nicht zu durchdringende Wände gesorgt. Auch die Verbundstoffe, zu denen Kleber und Leim gehören können, sollten ökologisch unbedenklich gefertigt worden sein. Zu achten ist folglich darauf, dass alle verwendeten Baustoffe die folgenden fünf Kriterien erfüllen. Sie müssen daher:
- recycelbar sein
- aus der Region stammen
- einen langlebigen Charakter aufweisen
- umweltschonend abgebaut werden können
- und abschließend: aus eigener Kraft nachwachsen.
Tipp 3: Natürliche Quellen zur Wärmegewinnung nutzen
Über lange Jahrzehnte haben sich Kohle und Gas als probate Ressourcen zum kostengünstigen Heizen etabliert. Doch beide fossilen Materialien gelten als endlich, ihr Vorkommen ist somit begrenzt und für kommende Generationen keinesfalls gesichert. Daher bietet es sich an, auch hier dem Gedanken der Nachhaltigkeit zu folgen. Öfen und Kamine können dafür mit Holz und den daraus gewonnenen Pellets erhitzt werden. Solarkollektoren speichern die Sonnenenergie nicht nur für die Stromerzeugung, sondern generieren daraus auch Hitze.
Ein wenig komplexer sind dagegen die Pumpen und die damit verbundenen Systeme aufgebaut, die zur Gewinnung von Wärme aus dem Erdreich oder der Luft verwendet werden. Derlei Anlagen mögen zunächst nicht ganz preiswert zu Buche schlagen. Zumal sie laufende Nebenkosten auslösen. Dennoch refinanzieren sie sich meist auf Sicht weniger Jahre und helfen somit über die Zeit, erheblich die Haushaltskasse aufzubessern – um dabei gleichfalls wertvolle Dienste für den Umweltschutz zu leisten.
Tipp 4: Mit der Sonnenkraft die Strombilanz verbessern
Bereits angesprochen wurden Solarkollektoren, die zur Speicherung des Sonnenlichts genutzt werden. Über eine Photovoltaikanlage wird die natürliche Kraft aber nicht nur aufgefangen, sondern gleichfalls zu kostenlosem Strom umgewandelt. Sollte es in guten Jahren einmal möglich sein, den Eigenbedarf an Energie mit der produzierten Menge zu überbieten, so werden überschüssige Reste entweder für die kommenden Jahre gespeichert – oder in das öffentliche Netz geleitet, von wo aus sie anderen Haushalten zur Verfügung stehen. Auf diese Weise lassen sich sogar die Einnahmen erhöhen, immerhin wird der Strom nicht kostenfrei abgegeben.
Im Gegenzug ist damit zu rechnen, dass eine moderne Photovoltaikanlage gleichfalls die Rechnung für die Errichtung oder die Sanierung der Immobilie spürbar in die Höhe treiben wird. Die dabei entstehende finanzielle Last kann indes mit der Förderung abgemildert werden, die aus den Kassen des Bundes und der Kommunen für das nachhaltige Bauen bereitgestellt werden.
Tipp 5: Eine ökologisch unbedenkliche Dämmung anbringen
Jede Immobilie ist den Einflüssen des Wetters ausgesetzt. Schon kleinste Fugen und Risse in der Wand können das Auftreten von Kälte und Feuchtigkeit in den Räumlichkeiten begünstigen. Nicht selten ist das die Ursache für einen späteren Schimmelpilz, der sich hartnäckig im Mauerwerk festsetzt. Mehr noch: Auf dem gleichen Weg, über den die Luft eindringt, gelangt auch wertvolle Wärme nach außen. Erste Anzeichen liegen meist darin, dass es trotz starken Heizens in der Wohnung nicht recht warm werden will.
Den Unterschied macht hier eine solide Dämmung aus. Neben einigen synthetischen Materialien ist dabei ein Rückgriff auf natürliche Rohstoffe zu bemerken, die sich nicht nur preiswert einkaufen lassen, sondern die auch in der Verarbeitung keinerlei Probleme aufwerfen. Zur gesamten Bandbreite aller Optionen gehören:
- Calciumsilikat
- Extrudierter Polystyrol-Hartschaum (XPS)
- Flachs und Hanf
- Polystrol-Hartschaum (EPS)
- Polyurethan (PUR)
- Holzfaser und Kork
- Perlit
- Mineral-, Stein- und Schafwolle
- Schaumglas
- Zellulose
Tipp 6: Die Dachbegrünung hilft dem Haus – und der Natur
Fast abschließend gilt es, auch dem Dach einen Blick zu widmen. Immerhin bietet es eine große Fläche, die – richtig genutzt – wertvolle Dienste leisten kann. Etwa mit einer Begrünung. Dafür wird das eigentliche Dach mit einer schützenden Abdeckung überzogen und mit Erde sowie Granulat versehen. In den so entstehenden Untergrund können pflegeleichte Pflanzen, Gräser und Farne eingelassen werden, die sich alleine aus den Mineralstoffen des Substrates sowie über die natürliche Wärme und Feuchtigkeit ernähren.
Eine solche Dachbegrünung nutzt das Regenwasser somit effektiv, sie schützt das Gebäude vor Kälte und Wind, sie bietet einen optimalen Schallschutz und sie lässt sich leicht anbringen. Zudem kann sie von unterschiedlichen Insekten als willkommenes Zuhause genutzt werden. Im Gegenzug hält sich der Aufwand für die Bewohner in Grenzen. Lediglich einmal im Jahr sind Unkraut und abgestorbene Pflanzen vom Dach zu entfernen. Dem Sinn der Nachhaltigkeit ist damit schon geholfen.
Unsere Empfehlung für alle, die nachhaltig bauen möchten – mehr Informationen zum Thema „nachhaltig Bauen“ gibt es im Interhyp-Ratgeber – jetzt informieren und weitere Tipps einholen!
Tipp 7: Der Gedanke der Nachhaltigkeit muss vorgelebt werden
Alle guten Ratschläge, die zuvor genannt wurden, mögen wichtig für die Bewahrung natürlicher Ressourcen sein und den Eigentümern des Hauses helfen, in jedem Jahr bares Geld zu sparen. Doch was nützen moderne Heizsysteme, eine nachhaltige Dämmung oder technische Anlagen zur Gewinnung von Wärme und Energie, wenn die Bewohner selbst zu nachlässig im Umgang mit den Rohstoffen vorgehen? Das Aufdrehen der Heizung in den Räumlichkeiten, der laufende Wasserhahn oder das brennende Licht in unbenutzten Zimmern stellen nur einige wenige Beispiele dar, die sich in vielen Immobilien leider immer noch zu oft beobachten lassen. Doch sie stehen einem echten Nachhaltigkeitsgedanken im Wege und machen es schwer, das damit verbundene Ziel eines umweltfreundlichen sowie kostensparenden Bauens und Lebens zu verwirklichen. Jeder Immobilienbesitzer ist daher gefragt, das Haus nicht nur ökologisch sinnvoll zu planen und zu errichten, sondern es auch in diesem Sinne mit Leben zu füllen.